Integrale Projektabwicklung (IPA): Kollaborative Planung für Bauprojekte
„Integrale Projektabwicklung ist in Österreich noch neu. Doch wir sehen einen großen Mehrwert der Integrated Plan Analysis, da sie allen Akteuren Mitsprache einräumt, Platz für Nachhaltigkeit schafft und gleichzeitig Vorgaben zu Kosten und Zeit vorbildlich einhält. Die Partner:innen arbeiten an einem gemeinsamen Ziel, werden mit Boni belohnt und teilen ihr Risiko.“
Definition von IPA
Integrated Plan Analysis (IPA) heißt auf Deutsch Integrale Projektabwicklung. Es ist eine Methode im Bauwesen, die alle folgenden Felder miteinander vereint: Architektur, Bautechnologie, Umwelt und Nachhaltigkeit, Funktionalität, Kosten, Design und Bauprozess. Ursprünglich kommt der Ansatz aus Skandinavien.
IPA auf Österreich übertragen
Integrale Projektabwicklung (IPA) ist ein kollaborativer Ansatz zur Planung und Umsetzung von Bauprojekten. Im Gegensatz zu traditionellen Methoden der Projektplanung, die separate Verträge mit einzelnen Parteien umfassen, beinhaltet die IPA einen Mehrparteienvertrag zwischen den Schlüsselbeteiligten, einschließlich des Eigentümers, des Architekten, des Generalunternehmers und der wichtigsten Spezialunternehmer. Dieser Vertrag wird zu einem sehr frühen Zeitpunkt des Projekts festgelegt, so dass alle Parteien zusammenarbeiten können, um die Durchführbarkeit und Effizienz des Designs sicherzustellen. Kurz: Bauherr, Architekt und Baufirma sitzen von Anfang an in einem Boot.
Derzeitiges Problem nachhaltiger Bauprojekte in Österreich
Möchte das bauführende Unternehmen den Aspekt Nachhaltigkeit ins Projekt mit einbinden, ist das Eingreifen schwierig. Denn man ist eines der letzten Glieder in der Kette: Das Leistungsverzeichnis, Pläne, sogar Ausführungspläne sind bereits fertig. Lediglich kleine Details können in Abstimmung mit Architekt:innen geändert werden.
Investor:innen möchten zwar nachhaltige Projekte unterstützen, doch zweifeln sie die Kosten dieser Vorhaben an. Erschwerend kommt hinzu, dass es gut ausgebildete, offene und neugierige Architekt:innen mit Expertise im nachhaltigen Bau braucht. Schließlich gehört es nicht in das Fachgebiet der Bauherr:innen, nachhaltige Materialien und Lösungen am aktuellen Markt zu kennen.
„Zuletzt steigt am Markt die Nachfrage nach nachhaltigen Produkten und Hersteller produzieren immer mehr Vielfalt, können aufgrund des Volumens ihre Preise senken und somit sind immer mehr Menschen bereit, diese auch zu verbauen.“

3 IPA Vorteile für Bauprojekte
1/ IPA steht für Collaboration over Competition
Was es braucht, ist die Vernetzung der Expert:innen aus Architekturbüro und Baufirma statt eines Konkurrenzgedankens. Denn eine wirkliche Umsetzung, kann nur in Kollaboration geschehen. Der IPA-Ansatz zur Projektabwicklung basiert auf Kollaboration, Transparenz und geteiltem Risiko und Belohnung. In den frühen Planungsphasen arbeiten alle Parteien zusammen, um einen Projektplan zu entwickeln, der alle Aspekte des Projekts berücksichtigt, einschließlich Design, Konstruktion und Betrieb. Dieser Ansatz ermöglicht eine höhere Integration und Koordination, was letztendlich zu einem effizienteren und effektiveren Projekt führt.
2/ IPA bringt Bonuspools und Risikoteilung
Eine der wichtigsten Eigenschaften von IPA ist der Einsatz des Painshare/Gainshare-Mechanismus. Dieser Mechanismus beinhaltet die Zuweisung eines Bonuspools, der vom Projektbudget finanziert wird, um alle Parteien zu incentivieren, gemeinsame Ziele zu erreichen. Der Bonuspool wird nur ausgezahlt, wenn das Projekt innerhalb des Budgets, innerhalb der Zeit und mit bestimmten Qualitätsstandards abgeschlossen wird. Dieser Mechanismus motiviert alle Parteien, zusammen zum Erfolg des Projekts beizutragen, ihre Interessen auszurichten und Kollaboration zu fördern. Der IPA-Ansatz beinhaltet auch ein höheres Maß an Risikoteilung zwischen den Parteien. Im Gegensatz zu traditionellen Methoden der Projektplanung, bei denen das Risiko oft einzelnen Parteien zugewiesen wird, beinhaltet IPA einen gemeinsamen Risikoansatz. Das bedeutet, dass alle Parteien für die mit dem Projekt verbundenen Risiken verantwortlich sind und zusammenarbeiten, um diese Risiken zu managen und zu mindern.
3/ Mit IPA Kosten und Zeit einhalten während Innovation steigt
Integrale Projektabwicklung hat sich als effektiver Ansatz zur Projektplanung erwiesen, mit Projekten, die regelmäßig innerhalb des Budgets und innerhalb der Zeit abgeschlossen werden. Das zeigen Erfahrungen aus anderen Ländern, unter anderem den USA, Australien und Finnland. Es hilft auch, Streitigkeiten zwischen Parteien zu vermeiden, da Risiken kollaborativ zugewiesen und gemanagt werden. Darüber hinaus kann IPA zu erhöhter Innovation und Kreativität führen, da alle Parteien zusammenarbeiten, um Lösungen für komplexe Probleme zu entwickeln.



Bildunterschrift kommt hier rein
Schafft IPA es in Österreich?
Allerdings erfordert IPA ein höheres Maß an Zusammenarbeit und Vertrauen zwischen den Parteien. Es erfordert auch eine Verschiebung des Mindsets von einem Fokus auf individuelle Ziele zu einem Fokus auf gemeinsame Ziele. Dies kann herausfordernd sein, führt aber letztendlich zu einem erfolgreichen Projekt und ist sicherlich nicht nur eine Planungsart, in der die Gründerländer des IPA-Ansatzes, die skandinavischen Länder nämlich, erfolgreich sind, sondern auch wir.
IPA in Wien selbst probieren: wir bieten Lean Management Lösungen
Bei Loud 4 Planet sprechen wir die Sprache der Bauherr:innen, bringen Erfahrungen mit nachhaltigen Materialien ein und bringen die richtigen Expert:innen für nachhaltige Bauprojekte zusammen. Die integrale Projektabwicklung ist unser Handwerkszeug, um ganzheitliche Projekte entstehen zu lassen, deren Risiko überschaubar bleibt und bei dem man über lange Zeit hinweg effektiv miteinander zusammenarbeitet.
„Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass IPA Projekte immer zu einer höheren Effizienz, Innovation und Zusammenarbeit zwischen den Parteien führen und sind somit eine optimale Basis für erfolgreiche Bauprojekte.“
Teilen wir ein gemeinsames Mindset?
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