Holzbau: Nachhaltig, innovativ und zukunftsweisend

„Holzbau hat in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Aufschwung erlebt. Die Baubranche erkennt die Vorteile der Holzbauweise und setzt Holz im Bau immer häufiger ein. Von der ökologischen Verträglichkeit über die gesteigerte Bauqualität bis hin zur positiven Auswirkung auf das Wohlbefinden der Bewohner:innen – Holzbau hat zahlreiche Vorteile zu bieten. Und auch wir sind schon lang der Meinung, dass Holz das Baumaterial einer nachhaltigen Zukunft ist.“

Holzbauweise damals und heute

Gleich vorab: Wenn wir von Holzbau sprechen, meinen wir nicht nette hölzerne Außenfassaden, die ökologisch wirken. Uns interessieren Projekte mit Edelrohbau mit Holzanteil, nicht nur Holzbeplankung.

Holzbau gehört schon immer traditionell zu Österreich. Noch heute gibt es Holzbauten, die seit 400 Jahren stehen. Doch seitdem hat sich die Baubranche verändert. Stahl und Beton sind heute konventionell und Holz wieder ein Sonderfall. Erste Holzprojekte vor 10 Jahren wurden zwar konventionell geplant, aber dann versucht mit Holz umzusetzen. Technisch und finanziell wurde es sich unnötig schwierig gemacht, aber wer in Holz bauen will, muss auch in Holz denken.

Holzbau wird erst seit einigen Jahren auch in Holz geplant und das sogar nachhaltig. Jedoch scheut sich die Branche noch immer vor einer längeren, intensiveren Planungsphase. Doch unserer Meinung nach lohnt diese sich, wenn man die richtige Expertise vereint.

Holzbau als nachhaltige Lösung in Österreich

Ein Holzbau erfüllt hohe Anforderungen hinsichtlich Ökobilanz und Lebenszykluskosten. Holz ist ein nachwachsender Rohstoff und trägt zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei. Jeder verbaute Kubikmeter Holz kann langfristig mehr als eine Tonne CO2 binden. Zudem schafft der Einsatz von Holz Platz für neue Bäume, die aktiv CO2 aus der Luft entziehen.

In Österreich wächst bei unseren reichen Waldressourcen die Holzmenge für mehrere tausend Einfamilienhäuser täglich nach. Das setzt einen nachhaltig bewirtschafteten Forstbetrieb voraus, die es in Österreich durchaus gibt. Die Verfügbarkeit von Holz ist also gewährleistet. Sogar die von heimischen Hölzern wie Österreichischer Fichte, die im HoHo Wien verbaut wurde. Sand, der zur Herstellung von Zement benötigt wird, ist weltweit langsam ausgeschöpft.

Holzbau Architektur präzise, effizient und wirtschaftlich verwirklichen

Beinahe alle Baustoffe müssen aufwändig gebrannt, gegossen, geformt, gewalzt oder gemischt werden. Nicht so beim Holz, denn hier kann man es einfach auf die gebrauchte Größe zuschneiden.

Die passgenaue Vorfertigung von Holzbauelementen im Werk ermöglicht eine effiziente und qualitativ hochwertige Bauweise. Mit modernen Maschinen und ausgeklügelter Technik können heute Holzkomponenten millimetergenau zugeschnitten werden. Dies trägt zu einer verkürzten Bauzeit bei, was die höheren Materialkosten des Holzbaus ausgleicht.

Eine Holzbauweise hat statisch keine Nachteile. Wer das HoHo in Wien kennt, weiß, dass durch eine Hybridbauweise aus Holz und Beton Höhen von über 84 Meter erreichbar sind.

„Die Holzsystembauweise begeistert uns bei Loud 4 Planet durch ihre Effizienz und Flexibilität. Diese moderne Methode basiert auf vorgefertigten Holzelementen, die im Werk produziert und vor Ort präzise montiert werden. Das verkürzt die Bauzeit und sichert hohe Qualität. Zudem ermöglicht sie flexible Innenraumgestaltung und vielfältige Architektur.“

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Holzbaumeister sind Feuer und Flamme

Statistisch gesehen kommt es in Holzbauten nicht öfter zu Bränden als in Bauten aus anderen Baustoffen. Zudem hat Holz den Vorteil, dass man kalkulieren kann, wie es sich im Brandfall verhält. Holz ist zwar entzündlicher als Stahl und Beton, aber es brennt langsam und berechenbar. Eine Holzkonstruktion wird immer mit einem Sicherheitspuffer ausgestattet.

In unserer Region gibt es noch immer alte Fachwerkhäuser, da Holz beständig ist bei Witterung. Wind, Wetter und Feuchtigkeit sind kein Problem, solang das Holz wieder trocknen kann.

Holzbau Ideen umsetzen mit BIM

Vor zehn Jahren war der Übergang vom konventionellen Bauen zum Holzbau oft schwierig und mit hohen Kosten verbunden. Mittlerweile denken jedoch immer mehr Planer:innen und Bauherr:innen die Bedeutung des ganzheitlich. Eine vorgelagerte digitale Planung, wie sie durch Building Information Modeling (BIM) ermöglicht wird, halten wir für nachhaltiges Bauen unumgänglich. Durch die gemeinschaftliche und vernetzte Arbeit an BIM-Modellen können Simulationen bereits in der Planungsphase durchgeführt werden, was die Grundlage für fundierte Entscheidungen bildet.

In Österreich gibt es bereits tiefes Know-How in Forstwirtschaft und auch im Holzbau, das für die internationale Nachfrage ausgeschöpft werden könnte. Aus unseren Erfahrungen hat sich die Baubranche, die mit Holz arbeiten möchte, bereits innerhalb kürzester Zeit vernetzt und einen kollektiven Wissenspool befüllt. Dadurch entstand ein wirklich großes Fachwissen, das interdisziplinär erarbeitet wurde.

Holzbau wird immer gefragter

Die Akzeptanz von Holz als Baumaterial steigt aktuell stetig. Und zwar nicht nur in Skandinavien, wo man dem “Biophilic Design” wesentlich aufgeschlossener ist als hier. Sichtbare Holzoberflächen in Innenräumen werden von Bewohner:innen positiv wahrgenommen. Denn der natürliche Baustoff bietet eine einzigartige Atmosphäre und verleiht Räumen eine besondere Ausstrahlung. Allerdings sind Projekte mit sichtbar belassenen Holzwänden und Holzdecken in Österreich noch selten. Und doch: Die Nachfrage nach Holzräumen übersteigt das aktuelle Angebot deutlich.

„Mit den Projekten bei Loud 4 Planet gehen wir den ersten Schritt in Richtung Holzbau. Es ist an der Zeit, unsere Komfortzone zu verlassen und das Umdenken im Bauwesen voranzutreiben. Holz als Baumaterial der Zukunft bietet uns die Möglichkeit, nachhaltig zu bauen und gleichzeitig unsere Umwelt zu schützen.“

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Herausforderungen und Ausblick für Holzbau

Obwohl der Holzbau viele Vorteile bietet, gibt es auch Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Beispielsweise weisen Holzkonstruktionen aufgrund ihres geringeren Gewichts schlechtere Schallschutzeigenschaften auf als Ziegel oder Beton. Dennoch sollte man unserer Meinung nach bereit sein, gewisse Nachteile in Kauf zu nehmen, da der Holzbau insgesamt zahlreiche positive Aspekte bietet.

Die Investitionskosten bei Holzbauten sind um mindestens 10% erhöht im Vergleich zur konventionellen Bauweise. Die Mehrkosten werden jedoch durch Faktoren wie Langlebigkeit, Kreislaufnutzung der Materialien und optimierte Betriebskosten wieder eingespart.

Immerhin geht es um Nachhaltigkeit: heimische Ressourcennutzung, Materialien mit recyclebarem Lebenszyklus und die Wertschätzung unserer Natur. Darum ist uns wichtig, dass die Politik ein Commitment zum ökologischen und nachhaltigen Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen zeigt und die Rahmenbedingungen entsprechend gestaltet.

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